Aktuelle Studien

DLA-Studie 2:

MHC-GENE UND PARTNERWAHL

Die DLA-Gene stehen nach wie vor im Mittelpunkt unseres Interesses. In diesem Fall aber nicht in Bezug auf Erkrankungen , sondern in Bezug auf die Partnerwahl. Es wurde bereits vielfach diskutiert, dass DLA-Gene eine entscheidende Rolle in der Immunabwehr von Lebewesen spielen. Sie sind die erste Verteidigungslinie, wenn es darum geht, den Körper vor fremden Eindringlingen zu beschützen. Bestimmte Genvarianten oder Kombinationen stehen aber auch im Zusammenhang mit einem erhöhten Risiko oder Schutz vor Autoimmunerkrankungen.

DLA Studie Teil 2

MHC-II Gene sind aber nicht nur Teil des Immunsystems, sie beeinflussen auch den Körpergeruch, der unterbewusst wahrgenommen wird. So wie die Rezeptoren in der Lage sind Krankheitserreger zu binden, können sie auch ganz bestimmte Körperproteine binden. Diese Komplexe machen dann den individuellen Körpergeruch eines jeden Lebewesens aus. Sie werden auch als Pheromone bezeichnet. Dabei handelt es sich um Botenstoffe die der unterbewussten Übermittlung von Informationen über ein Lebewesen, sein Geschlecht oder seiner genetischen Identität dienen.

Die Geruchssignale spielen eine wichtige Rolle in der Partnerwahl bei Wirbeltieren. Dank dieser sind Individuen in der Lage ihren eigenen MHC-Genotyp mit dem von anderen Artgenossen zu vergleichen. Sinn dieses Mechanismus ist es, durch eine gezielte Partnerwahl die Diversität der MHC-Gene, aber auch der restlichen DNA hoch zu halten. Auch ganz bestimmte MHC-Gene, die beispielsweise eine erhöhte Resistenz/erhöhten Schutz für eine Erkrankung mit sich bringen, können so begünstigt werden.

Je nach Gegebenheit (Parasitenbefall, sich ändernde Umweltbedingungen) kann dank einer hohen genetischen Vielfalt eine angemessene Reaktion auf  sich ändernde Bedingungen erfolgen. Die Natur hat einen enormen Einfallsreichtum hervorgebracht um diese Vielfalt aufrecht zu erhalten. Dieser beginnt schon bei der Auswahl des „richtigen“ Fortpflanzungspartners und geht bis hin zu deutlich drastischeren Maßnahmen, wie dem Abort von Embryonen mit niedriger genetischer Qualität.

DLA Studie 2 - Dogs in love

In diesem Fall steht das Weibchen für eine neue Befruchtung schneller wieder zur Verfügung. Eine neue Paarung bringt eine neue Chance, dass Nachkommen mit einer hohen genetischen Vielfalt entstehen, ohne wertvolle Zeit mit der Aufzucht von „minderwertigem Nachwuchs “ zu vergeuden. Dies mag grausam klingen, ist aber in der Natur vielfach der Schlüssel für das Bestehen ganzer Populationen und die Anpassung an wechselnde und herausfordernde Umweltbedingung.

Ziel der Studie

Vermehrt kommen uns Berichte zu Ohren, dass Deckakte erfolglos verlaufen, Hündinnen leer bleiben oder die Welpen resobiert werden. Bei manchen Rassen öfter, als bei anderen. Ist dies vielleicht ein effizienter Abwehrmechanismus der Hündin zur Verhinderung schwacher Nachkommen? Manchmal lässt sich schon vor dem Deckakt im Verhalten der Hunde erkennen, ob dieser erfolgreich verlaufen wird. So gibt es Hunde die sich lieben und solche die sich im wahrsten Sinne des Wortes nicht riechen können. Doch wie ist es wirklich bei unseren Hunden?

Haben die MHC-Gene einen Einfluss auf die Partnerwahl? Gibt es Auswirkungen auf die Trächtigkeit? Haben auch unsere Hunde sogenannte „postkopulative Mechanismen“ die zur Vermeidung schwacher Nachkommen beitragen? Wir wissen es nicht, aber genau diese Fragen hoffen wir durch unsere neue DLA-Studie beantworten zu können. Vielleicht bekommen wir so wichtige Hinweise auf immer häufiger auftretende Probleme in der Zucht.

Diese Studie ist als langfristige Studie geplant, in dem wir Züchter anregen möchten, eine DLA-Typisierung ihrer Zuchttiere durchführen zu lassen und anschließende Verpaarungen mittels unserer Fragebögen zu dokumentieren. Im Mittelpunkt steht dabei das Verhalten der Hunde vom ersten “Kennenlernen” bis hin zur Geburt der Welpen.

Diese Studie beschränkt sich auf keine Rasse und jeder Züchter ist herzlich dazu eingeladen. Teilnehmen können auch solche Hunde, bei denen bereits eine DLA-Typisierung durchgeführt wurde. Es würde uns besonders freuen, wenn wir Zuchtvereine zu einer Teilname motivieren können, speziell auch solche, wo bereits vermehrt Probleme in der Zucht  beobachtet wurden.

Ablauf

Grundvoraussetzung für eine Teilnahme an dieser Studie ist, dass eine Verpaarung des angemeldeten Rüde und der Hündin (Zuchtpaare) bevorsteht. Um einen Zusammenhang zwischen Verhalten und DLA-Genen herstellen zu können, müssen die DLA-Genkombinationen der Zuchtpaare, also von Hündin und Rüde, bekannt sein.  Sollte das nicht der Fall sein, ist eine Analyse der DLA-Haplotypen mittels DNA-Test nötig.

studie_get_dna

Hierfür brauchen wir von der Hündin bzw. dem Rüden einen Mundschleimhautabstrich oder ca. 2 ml EDTA Blut. Die Dauer der DLA-Analyse liegt in der Regel zwischen 2 bis 3 Wochen ab Probeneingang bei uns im Labor. Die Dokumentation des Verhaltens von Hündin und Rüde erfolgt ganz einfach mittels online Fragebögen oder als ausfüllbares PDF. Für die Hündin wurden 2 Fragebögen ausgearbeitet, wobei der Zweite erst nach der Geburt der Welpen auszufüllen ist. Die Ergebnisse aus der DLA-Analyse werden nach dem Eingang des ersten Fragebogens der Hündin und des Fragebogens des Rüden per Mail an die Besitzer übermittelt.

Wie bereits erwähnt beschränkt sich diese Studie auf keine Rasse. Sie ist als Langzeitstudie geplant, und die Dauer ist abhängig davon, wie schnell wir die notwendige Stichprobenzahl erreichen. Um vernünftige Aussagen treffen zu können, werden mindestens 200 Hundepaare (200 Hündinen sowie 200 Rüden) benötigt. Je größer die Stichprobe wird, um so reprsentativer und exakter können hier neue Erkenntnisse gewonnen und überprüft werden.

Zur Teilnahme setzen Sie sich bitte einfach mit uns unter info(at)feragen.at oder über unser Kontaktformular mit dem Betreff „DLA -Studie“ in Verbindung. Vergessen Sie bitte nicht eine Rückrufnummer anzugeben.

Kosten

Für all jene Zuchtpaare, für die bereits ein DLA-Profil vorliegt ist die Teilnahme kostenlos.

Wenn Sie die DLA-Haplotypen Ihres Hundes noch nicht kennen, bieten wir Ihnen im Zuge unserer Studie die Möglichkeit, diese für Ihren Hund bestimmen zu lassen. Die Kosten für eine DLA-Haplotypenbestimmung der 3 DLA-Gene DRB1, DQA1, DQB1 belaufen sich pro Hund auf 124,50 €. Im Rahmen der Studie erhalten Sie einen Rabatt in Höhe von 15%.

Sie möchten mit mehreren Paaren oder als Zuchtverein, Zuchtverband oder Züchtergruppe an der Studie teilnehmen? Dann setzen Sie sich bitte mit uns unter info(at)feragen.at oder über unser Kontaktformular in Verbindung. Wir bieten Ihnen in diesem Fall Sonderkonditionen die wir gerne persönlich mit Ihnen besprechen.

Wir hoffen auf eine rege Teilnahme um möglichst viele Erkenntnisse zu erlangen. Details und weitere interessante Informationen zum Thema Parnterwahl und MHC-Gene finden Sie auf unserer Homepage unter www.feragen.at/dla

Linksammlung DLA-Haplotypenstudie:

Online Fragebogen Hündin Teil 1
Online Fragebogen Hündin Teil 2
Online Fragebogen Rüde
PDF Fragebögen
Weiter Informationen rund um das Thema DLA-GENE

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