LEISHMANIOSE BEIM HUND
Leishmaniose
URSACHE:
Die Leishmaniose ist wohl auch unter Hundebesitzern eine der bekanntesten Erkrankungen die als unnötiges Mitbringsel aus dem Urlaub angesehen werden kann. Dabei handelt es sich um eine Infektionskrankheit die durch einzellige Parasiten (Leishmania infantum) hervorgerufen wird. Die Übertragung dieser Parasiten erfolgt durch einen Stich von blutsaugenden Sandmücken (Phlebotomus) aus der Gattung der Schmetterlingsmücken. Die Einzeller nisten sich in Abwehrzellen des Immunsystems, die sogenannten Makrophagen ein und können so Lymphknoten, Knochenmark, Milz oder Leber befallen. Die Erkrankung bricht in vielen Fällen nicht gleich aus und es können Monate bis Jahre vergehen. Das Erkrankungsbild kann sehr vielfältig sein, was eine Diagnose zusätzlich erschwert. Nicht selten kommt es auf Grund der Schwere der Erkrankung zu einem tödlichen Verlauf.
VORKOMMEN:
Als besondere Risikogebiete gelten: Lateinamerika (Peru, Kolumbien), Asien, östliches Afrika, Mittelmeerraum inklusive Italien, Spanien, Portugal, Frankreich, Griechenland, Ägypten, Tunesien, Marokko, Türkei, Zypern etc. Es sind allerdings Berichte bekannt, nach denen Schmetterlingsmücken auch in der Schweiz, Süddeutschland und in Belgien vorkommen.
SYMPTOME:
Es werden drei verschiedene Arten der Leishmaniose unterschieden:
- viszerale Leishmaniose (Befall innerer Organe)
- kutane Leishmaniose (Befall der Haut)
- mukokutane Leishmaniose (Befall von Haut und Schleimhaut)
Bei infizierten Hunden liegt meist eine Kombination der angeführten Leishmaniosen vor (häufig viszerale und kutane Leishmaniose). Die Inkubationszeit, also jener Zeitraum zwischen Infektion und Ausbruch der Erkrankung, beträgt bei der Leishmaniose zwischen 3 Monaten und mehreren Jahren.
Erste Symptome der Leishmaniose sind meist uncharakteristisch mit Abgeschlagenheit, Fieberschüben, Durchfall und Gewichtsverlust, die meist schubweise auftreten. Im weiteren Verlauf kommt es zu nicht-juckenden, schuppigen Hautausschlägen rund um die Augen (Brillenbildung), am Nasenrücken und an den Ohrspitzen sowie zu geschwollenen Lymphknoten, schmerzempfindlichen Bauch, Entzündungen der Organe wie Leber, Darm, Nieren etc. Der Hautausschlag kann sich zunehmend auf den ganzen Körper ausbreiten. Es können Symptome wie Nasenbluten, blutiger Kot und übermäßig lange, brüchige und verkrümmte Krallen auftreten.
DIAGNOSE:
Die Diagnose einer Leishmaniose wird aufgrund ihrer sehr vielfältigen Symptome und der unterschiedlichen Befallsarten oft erschwert. Hinzu kommt, dass von der Infektion bis zum tatsächlichen Ausbruch der Erkrankung oft Monate bis Jahre vergehen können. Hundebesitzer denken meist gar nicht mehr an den letzten Urlaub als potentielle Gefahrenquelle. Eine Diagnose kann durch mikroskopische Untersuchungen von Blut- oder Gewebeproben, durch den Nachweis von spezifischen Antikörpern im Blut oder mittels molekularbiologischer PCR-Verfahren erfolgen. Die Bestimmung von Antikörpern ist üblicherweise eine sehr zuverlässige Methode, kann aber bei frisch infizierten Tieren an seine Grenzen stoßen und so zu falsch negativen Ergebnissen führen. Der Grund liegt darin, dass Antikörper erst nach einer bestimmten Zeit nachweisbar sind bzw. es Hunde gibt, die trotz Infektion überhaupt keine spezifischen Antikörper aufweisen. Hier empfiehlt es sich eine Kombination von Diagnoseverfahren anzuwenden.
Häufig ist ein vollständiges Ausheilen der Infektion nicht möglich. Die medikamentöse Therapie (z.B. Allopurinol) zielt neben der Erregereliminierung vor allem auf eine Stärkung des Immunsystems ab. In den meisten Fällen ist aber eine lebenslange Medikamenteneinnahme notwendig.
PROPHYLAXE:
Zum Schutz vor Leishmaniose bieten sich unterschiedliche Präparate wie Sprays, Halsbänder oder sogenannten Spot-On Präparate die auf die Haut am Rücken des Hundes aufgetragen werden, an. Wichtig dabei ist, dass der Schutz früh genug vor Reiseantritt angewendet wird, damit dieser auch tatsächlich seine volle Wirkung erzielen kann.
Mittlerweile gibt es auch einen Impfstoff gegen Leishmaniose. Der Wirkstoff hat sich als sehr effizient erwiesen, ein 100%iger Schutz ist wie auch bei Spot-On Präparaten oder Halsbändern, nicht gegeben. Eine Kombination aus beiden kann durchaus ratsam sein! Bei der Impfung gilt es allerdings zu beachten, dass die Hunde älter als 6 Monate sein müssen. Des Weiteren muss ein vorangegangener Leishmaniose-Test bestätigen, dass der Hund den Erreger nicht bereits in sich trägt. Die Immunisierung erfolgt in drei Teilimpfungen, wobei der volle Impfschutz erst nach der dritten Teilimpfung gegeben ist. Also rechtzeitig mit der Impfung beginnen. Eine Auffrischung wird nach 12 Monaten angeraten.