VOM WOLF ZUM HUND IN 10.000 JAHREN


Die Vererbung von Merkmalen

Warum sind Mischlinge so verschieden?

Merkmale - Wolf_Hund_10000


Wissenschaftler haben festgestellt, dass sich der Hund vor mehr als 10.000 Jahren aus seinem Vorfahren, dem Wolf, entwickelt hat. Die selektive Züchtung über viele Jahrhunderte hat die heutigen Hunderassen hervorgebracht und davon sind mittlerweile mehr als 400 weltweit anerkannt.


Was Ihren Hund so speziell macht ist seine DNA. Diese hat er zur Hälfte von seiner Mutter und zur Hälfte von seinem Vater erhalten. Welche Hälfte der elterlichen Gene aber an Ihren Hund und seine Geschwister weitergegeben wurde, bleibt dem Zufall überlassen.

Dies ist auch der Grund warum Geschwister unterschiedlich aussehen können und sich auch unterschiedlich verhalten. Faktisch sind Brüder und Schwestern mit den gleichen Eltern durchschnittlich nur zu 50 % genetisch gleich.

Dies lässt sich am einfachsten mit der eigenen Familie vergleichen. Es gibt zwar innerhalbe der Familie Ähnlichkeiten aber Ihre Brüder oder Schwestern sehen nicht vollständig gleich aus. Verantwortlich dafür sind bestimmte Bereiche auf der DNA, die als Gene bezeichnet werden. Je nachdem welches Gen Sie von Ihrer Mutter oder von Ihrem Vater erben, beeinflusst dies Eigenschaften wie Größe, Haarfarbe und zahlreiche weitere Merkmale.

Manche dieser Eigenschaften sind dominant und es braucht nur eine Kopie (von Mutter oder Vater) des Gens damit diese Eigenschaft sichtbar wird. Andere Eigenschaften hingegen sind rezessiv und es braucht sowohl eine Kopie von der Mutter als auch vom Vater.

Ähnlich ist es bei Ihrem Hund. Anhand der Fellfarben lässt sich dies sehr einfach erklären.


Wie bekommt ein Hund seine Fellfarbe?


Alles beginnt mit den Zellen die die Farbe bzw. das Pigment bilden – die Melanozyten. Während der Entwicklung beginnen sich diese Zellen vom Rücken ausgehend über den gesamten Körper des Hundes auszubreiten, als würde man einen Farbkanister über Ihn leeren.

merkmale color black_yello_brown

Schwarz, Braun und Gelb sind die Grundfarben des Fells. Die Farbe schwarz ist in den meisten Rassen eine dominante Farbe. Das bedeutet, dass nur eine Kopie dieser Farbe vererbt werden muss, damit die Farbe Schwarz entsteht. Dies ist der Grund, warum so viele Mischlingshunde eine hauptsächlich schwarze Fellfarbe aufweisen.

Weisse Flecken bilden sich dann, wenn ein Hund nicht genug Pigmentzellen aufweist, die den ganzen Körper bedecken.

Braun und Gelb sind rezessive Farben und von jedem Elternteil wird eine Kopie des Gens benötigt.

Hunde können auch eine gelbe Grundfarbe mit einem schwarzen oder braunen Sattel am Rücken haben, wie beim Beagle oder beim Deutschen Schäferhund. Es sind aber auch schwarze oder braune Masken im Gesicht zu finden wie beim Boxer. Hunde können auch eine schwarze und braune Stromung aufweisen, die als Brindle bezeichnet wird und typisch in den Rassen Boxer oder Mastiff zu finden ist. Alle drei: Sattel, Maske und Stromung sind dominante Eigenschaften.

In Bezug auf die Haartypen ist in den meisten Fällen langes Haar rezessiv und kurzes Haar dominant. Die Lockung wie beim Pudel ist semi-dominant, was bedeutet, dass Ihr Hund besonders stark gelocktes Haar besitzt, wenn er zwei Kopien des Locken-Gens hat. Wird ein Pudel mit einem kurzhaarigen Labrador Retriever gekreuzt, sieht das Haar gewellt aus, wie bei einem Labradoodle.

Ein anderes Gen ist für die Rauhaarigkeit oder im Englischen auch das Furnishing verantwortlich. Dieses verleiht den Hunden längere Gesichtshaare, einen Bart oder buschige Augenbrauen. Rauhaarigkeit ist ein dominantes Merkmal und in vielen verschiedenen Rassen zu finden wie beim Scottish Terrier, Deutsch Drahthaar bis hin zum Shih Tzu.

Die Kopfform, Ohrenform und Größe betreffen mehrere Gene die hier zusammenkommen und co-dominant wirken. Hier wirken alle Gene zusammen.

Ironischerweise ist es nur eine relativ geringe Anzahl von Genen, die schlussendlich das Aussehen unserer Hunde kontrollieren und bestimmen. Und viele, viele Rassen tragen die meisten dieser Merkmale.

Erinnern Sie sich. Ein Mischlingshund ist eine Kombination aus vielen unterschiedlichen Genen vieler Generationen. Wenn ein Merkmal dominant ist, braucht es nur ein Gen, dass dieses Merkmal sichtbar wird. Dieses kann von vielen Generationen zuvor kommen und es ist noch immer in Ihrem Hund zu sehen. Rezessive Merkmale hingegen können leicht versteckt werden und werden erst dann sichtbar, wenn ein zweites rezessives Merkmal auftaucht.

Nun können Sie sehen, warum das Aussehen Ihres Hundes nur einen kleinen Teil seiner Vorfahren verrät. Den Rest erfahren Sie erst durch einen genaueren Blick in seine DNA.

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